Der
Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum
von KISP
und BPS
Ernährung,
Nahrungsergänzungen –
Japanische Ernährung, Soja
Heinz-Michael
stellte am 20.3.2001 die folgenden Fragen:
Im
letzten Jahr besuchte mich mein japanischer Freund Ryuzo aus Aichi,
Mitteljapan. Da er von meinem PK wusste, hatte ich ihn zuvor gebeten
in Erfahrung zu bringen, was man in Japan über PK-Therapien
weiß. Zu meiner Verwunderung musste ich konstatieren, dass
Japan in dieser Beziehung wenig anzubieten hat. Der Grund ist ganz
einfach: In Japan ist der Prostatakrebs eine urologisch
vernachlässigbare Größe; ebenso der Brustkrebs bei
den Frauen. Nun fragt man sich natürlich als medizinischer Laie,
wie das wohl kommt???? Nach all dem, was ich versuchte darüber
herauszufinden, gibt es m. E. nur eine einzige Erklärung!
Es muss mit der anderen Ernährungsweise der Japaner
zusammenhängen! In Japan ist die Viehwirtschaft nahezu unbekannt
Der größte Teil Japans ist von Gebirgen bedeckt;
Viehwirtschaft lohnt nicht! Japan war bis vor einem halben
Jahrhundert in der Ernährung der Bevölkerung fast völlig
autark; die Haupternährung bestand/besteht aus Soja,
Meeresgemüse und Fisch. Daran hat sich bis heute wenig geändert.
Von ausgewanderten Japanern --z. B. in die USA--weiß man
aus Studien, dass auch sie bereits in der Folgegeneration mit all den
gleichen Krankheiten zu tun hatten, wie die Amerikaner selbst. Sie
haben als kein besonders Gen, das sie vor Krebs schützen würde.
Vor
ein paar Monaten bekam mein japanischer Freund einen Lehrauftrag an
der Liaoning Universität in Dalian, China. Kürzlich schrieb
er mir nun, dass er versucht habe herauszufinden, wie es mit PK in
China aussieht. Auch dort SOLL das PK-Geschehen eine urologisch
vernachlässigbare Größe sein. Ich sage bewusst: SOLL;
da in dem dortigen Land der Zugang zu Daten nicht ganz so einfach ist
wie bei uns!
So
möchte ich also einmal um die Meinung der Forumteilnehmer zum
Thema ERNÄHRUNG bitten! Ist das Fleisch aus der
Massentierhaltung wirklich so gut, wie es uns die Werbung "Fleisch
ist ein Stück Lebenskraft" weismachen will?? Ist der
"Seefisch", der in Norwegen oder vor Schottland in riesigen
Meeresbecken gehalten und großgefüttert wird, wirklich so
gut für die Umsetzung und Verdauung im menschlichen Körper??
Sind die in der Datei beschriebenen Lebensmittel nicht das reinste
Gift für den Menschen?? Fragen über Fragen!! Es würde
mich daher freuen, wenn wir uns auch darüber im Forum ein wenig
austauschen könnten!
Uwe
antwortete am 20.3.2001:
in
Asien ist kommt der Prostatakrebs mit Faktor 30 weniger vor. Es liegt
am Soja, das viele Isoflavonoide und Lignane hat, die nachweislich
den Prostatakrebs in seiner Ausbreitung behindern. Unsere tierische
Fette sind dagegen der Hauptgrund, warum wir so viel Prostatakrebs
haben. Siehe meine Seiten "Ernährung" und "Asiatische
Ernährung".
Etwas
anderer Meinung war Wil am 20.3.2001:
******************
Prostatakrebs in Japan
******************
JAPAN,
alles pro Jahr, siehe [1]
937
000 Toten insgesamt
284 000 (30,3 %) an Krebs, und davon:
17,9 % Lungen
17,9 % Magen
12.1 % Darm
11,8 % Leber
6,2 % Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
3,1 % Brust
2,4
% Prostata (2,4 % von 284 000 sind 6816 Männer)
2,3 %
Leukämie
1,8 % Uterus (Gebärmutter)
JAPAN
937.000 Tote, davon 6816 Männer an PK, BRD 1.150.000 (?) Tote,
davon 10.000 Männer an PK.
Zu
beachten ist, dass speziell Prostatakrebs in Japan verschwiegen wird.
Es soll ja keiner wissen, wenn möglich sogar die eigene Frau
nicht. Dies wird so weit getrieben, dass der Arzt sehr häufig im
Totenschein ein Sterben an PK verschweigt. Ich weiß dieses aus
zwei Quellen: Mein Familienfreund Manabu Mizuhira und Don Cooley
(Besitzer des PHML Prostate Help Mailing List), und Don ist mit einer
Japanerin verheiratet. Dies alles berücksichtigend kann man
sagen, dass PK in Japan zwar weniger als in der BRD vorkommt, jedoch
nicht besonders viel weniger.
******************
SOJA
******************
Jetzt
will ich noch ein Märchen aus der Welt schaffen. Soja soll
präventiv gegen PK helfen. Jetzt pass auf:
In
[2] lesen wir, dass die Einnahme von Soja:
a) die Sterberate für
Krebs am Magen, Dickdarm und Rektum ERHÖHT
b) die Sterberate
für Magenkrebs und Herzkrankheiten vielleicht ein wenig
VERRINGERT.
Die
Studie war epidemologisch (Köpfe zählen) und für
mehrere Krebsarten. Einflüsse auf andere Krebsarten wie
Brustkrebs und Prostatakrebs werden nicht genannt (kein Einfluss von
Soja darf man annehmen). Trotzdem wollen wir es im Westen wahrhaben,
dass Sojaprodukte gegen den Prostatakrebs wirken, und gegen Krebs
überhaupt. Dabei stellen die Japaner selbst fest, dass
Sojaprodukte einige Krebsarten sogar fördern können.
Trotzdem,
Studien in vitro (Glas) und vivo (Ratten) zeigen, dass z. B.
Genistein, eine Sojakomponente, gegen Prostatakrebs wirkt. Nehme ich
dann auch als Kapseln. Auch trinke ich viel Sojamilch (Choco) und
esse viel Sojapudding (Choco), eben weil ich dadurch weniger Milch
trinke. Ähnlich mit Olivenöl, dieses ersetzt tierische Öle,
und darin liegt sein Wert.
Übrigens,
ich las neuerdings in einer japanischen Untersuchung, dass es keine
Korrelation gibt zwischen Prostatakrebs und grünem Tee.
Sicherlich ist grüner Tee gesund, jedoch wir dürfen als
PK-Patienten nicht allzuviel davon erwarten. Keine Euphorie.
Übrigens, meine Gerda (Diabetikerin) hat mit Grüner-Tee-Kapseln
ihre Retinopathie (in der Netzhaut) fast zum Stillstand gebracht.
Was
wirklich feststeht, ist, dass tierische Fette schlecht für uns
sind, auch dann, wenn man schon PK hat.
Literatur:
[1] Gan
To Kagaku Ryoho 2001 Feb;28(2):137-41, Time-trends in cancer
incidence and mortality in Japan. Tsukuma H, Ajiki W, Oshima A Dept.
of Cancer Control and Statistics, Osaka Medical Center for Cancer and
Cardiovascular Diseases.
[2] Int
J Epidemiol 2000 Oct;29(5):832-6 Ecological study of the association
between soy product intake and mortality from cancer and heart
disease in Japan. Nagata C