Der
Extrakt aus dem Prostatakrebs-Forum
von KISP
und BPS
Ernährung,
Nahrungsergänzungen – Grüner Tee
HWL
schrieb am 16.3.2004 im BPS-Forum:
Japanische
Forscher haben herausgefunden, wie grüner Tee gegen Krebs
vorgeht. Das berichtete die Online-Ausgabe des Fachjournals "Nature
Structural & Molekular Biology".
Ein
Bestandteil des Tees klammere sich an einen Eiweissstoff auf der
Oberfläche von Krebszellen. Von dort aus bremse er das Wachstum
der Tumore, schreiben Hirofumi Tachibana und Kollegen von der Kyushu
Universität in Fukuoka.
Von
früheren Studien her ist bekannt, dass grüner Tee eine
gewisse Schutzwirkung u. a. gegen Prostatakrebs hat. Weitere
Studien zur genauen Wirkungsweise der Tee-Substanz könnten
möglicherweise zu neuen Krebsmedikamenten führen, schreiben
die Forscher. Die Substanz, die grünen Tee zum Tumorbekämpfer
macht, hat die Kurzbezeichnung EGCG (Epigallocatechin-3-Gallate). Das
Team um Tachibana behandelte die Tumorzellen von Lungenkrebspatienten
im Labor mit ECGC und beobachtete, wie sich das Wachstum der Zellen
deutlich verlangsamte.
Diese
erhoffte Wirkung trat nach Aussage der Forscher bereits bei einer
ECGC-Konzentration ein, die dem Genuss von zwei bis drei Tassen
grünem Tee entspricht. Positiv war dem Bericht zufolge
ebenfalls, dass die anderen Bestandteile des grünen Tees -
darunter Coffein - den tumorbekämpfenden Effekt nicht
beeinflussten.
ras
(15.03.2004; sda)
Dazu
schrieb Opa Bernhard am selben Tag:
Wenn
man im Internet bei Google unter Epigallocatechin-3-Gallate
nachschaut, kommt eine Seite von Dr. Rath. Der hat das schon längst
herausgefunden. Liegt er also mit seinen Vitaminen usw. doch nicht so
ganz falsch.
Dazu
wieder HWL am selben Tag:
Dass
grüner Tee die Krebsentstehung reduziert, haben amerikanische
Wissenschaftler schon 2003 herausgefunden (Chemical Research in
Toxicology). Die verantwortlichen Substanzen im grünen Tee sind
chemisch eng verwandt mit dem in Rotwein, Broccoli, Grapefruit
vorkommenden Stoffen und mit anderen Flavonoiden. Diese sog.
sekundären Pflanzenstoffe haben eine hohe antioxidative Wirkung
und können freie Radikale unschädlich machen. Zwar sind die
Ergebnisse aus dem Labor vielversprechend, können aber nicht
ohne weiteres auf den Menschen übertragen werden. Ihre
Wirksamkeit hängt davon an, wie z. B. der Tee vom Körper
aufgenommen und verarbeitet wird. Das erwähnte EGCG ist in vitro
eines der besten Antioxidatien (Radikalenfänger), sofern der
Wirkstoff mit dem Tee vom Darm tatsächlich absorbiert wird und
dadurch in der Prostata wirksam werden kann. Und hier lag bisher das
Hauptproblem. Auch andere Isoflavonoide, Bioflavonoide und Stoffe aus
Obst und Gemüsen benötigen eine geeignete, meist ölhaltige
Umgebung, um vom Körper aufgenommen zu werden. So hatte eine
Studie in USA mit 26 Männern mit lokalem PCa und täglicher
Einnahme von 30 mg Lycopene aus Tomatenkonzentrat in ölhaltiger
Konsistenz und über 30 Tage (gegen Placebo) eine positive
Wirkung, da der PSA um 18 % reduziert wurde, während er bei
der Placebogruppe um 14 % anstieg. Hier funktionierte die
Aufnahme von Lycopen nur durch die ölhaltige Umgebung des
eingenommenen Tomatenmarks.
(Literatur: "Phase II Randomized
Clinical Trial of Lycopene Supplementation before Radical
Prostatectomy" in Cancer Epidemiology Biomarkers and Prevention
Vol 10, 861-68, Aug. 2001). Die Veröffentlichung liegt mir vor.
Rudolf
meldete sich am 20.3.2004 zu dem Thema:
im
PubMed habe ich sowohl die Studie von Tachibana gefunden als auch
eine weitere von Deng u. Bode, die sich auch mit dem EGCG, aber auch
dem Revservatrol beschäftigen, im Sinne der Krebs-Prävention.
Die beiden Quellen unten.
Was
DocRath betrifft, so baut sein Epican Forte ja auf der Einbeziehung
des EGCG in seinen ohnehin schon vorhandenen Vitamin- usw. Cocktail
auf. Die einbezogenen Forschungen sind älter als 2003: gibt man
z. B. ins PubMed * Demeule M Brossard M * ein, erscheint eine
Studie aus 2000 usw.
Im
PubMed (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/PubMed/medline.html)
durch Eingabe von * Tachibana H * zu finden:
Nat
Struct Mol Biol. 2004 Mar 14
A receptor for green tea polyphenol
EGCG.
Tachibana H, Koga K, Fujimura Y, Yamada K.
Department of
Bioscience and Biotechnology, Faculty of Agriculture, Kyushu
University, Hakozaki 6-10-1, Fukuoka, 812-8581, Japan.
The
major polyphenol in green tea, (-)-epigallocatechin-3-gallate (EGCG),
has been shown to prevent carcinogenesis. We have identified a
receptor that mediates the anticancer activity of EGCG. Expression of
the metastasis-associated 67-kDa laminin receptor confers EGCG
responsiveness to cancer cells at physiologically relevant
concentrations. Experiments using surface plasmon resonance
demonstrate binding of EGCG to the 67-kDa laminin receptor with a
nanomolar K (d) value.
PMID:
15024383 [PubMed - as supplied by publisher]
Im
PubMed unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov/PubMed/medline.html
eingeben: - Bode A Dong Z - Dort ist dann folgender Artikel mit ein
bisschen Klicken auffindbar
Ann
M. Bode PhDa and Zigang Dong MD, DrPH
University of Minnesota,
Hormel Institute, Austin, Minnesota, USA
Available online 18
December 2003.
Cancer
prevention by food factors through targeting signal transduction
pathways
Usw.
usw.
Summary
and conclusions
Food
factors may be effective chemopreventive agents if they have a
significant impact on a "valid" cellular or molecular
target. Specific criteria can determine whether a molecule is a
"valid" target for cancer prevention. MAP kinase signal
transduction pathways meet these criteria and are "valid"
targets for chemoprevention. Certain food factors, including EGCG,
theaflavins, and resveratrol, specifically target these pathways and
result in a significant anticancer effect. Whether consumption of a
diet rich in EGCG, theaflavins, or resveratrol can have an anticancer
effect in humans remains to be determined. One of the major
challenges in conquering cancer is in the area of translational
research. Rapid and efficient mechanisms for moving promising
compounds from the "bench to the clinic" are desperately
needed.
Kurt
fragte am 29.3.2004:
Wer
kann mir sagen, welche spezifische Angaben beim Kauf zu
berücksichtigen sind,wie die Zubereitung zu erfolgen hat und
welche ev. Zusatzmaßnahmen nötig sind, damit der Körper
die Wirkstoffe gut aufnehmen kann?
Ich
nehme derzeit Epican Forte von Dr. Rath, 3x2 tägl. Ist unter
diesen Voraussetzungen die zusätzliche Konsumation von grünem
Tee überhaupt sinnvoll?
Helmut
II antwortete am selben Tag:
Zum
Grünen Tee ist zu sagen, er sollte nicht parfümiert sein,
für 1 L Wasser nehme ich etwa drei gehäufte Teelöfel
Tee in ein entsprechendes Gefäß und gieße das etwa
70° C heiße Wasser darüber, lass ihn 3 min. ziehen,
dann abgießen. Den überbrühten Teeeest in der Kanne
kann man nochmal verwenden.
Außer
krebshemmend zu sein hat der Grüne Tee noch andere Vorzüge!!!
Wir, meine Frau und ich, trinken ihn schon lange.
Am
30.3.2004 meldete sich HWL wieder zu dem Thema:
Meine
Recherchen zur krebsvermindernden Eigenschaft von Grünem Tee
haben zu interessanten Ergebnissen geführt. Hierzu wurde eine
zusammenfassende Übersicht aus dem Journal für
Orthomolekulare Medizin 6; 3 (1998) beschafft. Dort hatte
Prof. Dr. med. G. Uhlenbruck, Institut für
Immunbiologie der Universität Köln, über die
"Eigenschaften von Grünem Tee: eine Übersicht"
berichtet. Aus den Untersuchungen kann entnommen werden, dass Grüner
Tee mit seinen Tee-Polyphenolen einen hemmenden Einfluss auf die
Entwicklung einer (Prostata-) Hyperplasie und das Auftreten
atypischer Zellen hat (Anmerkung: wie sie bei PCa zu finden sind).
Weiter wird ausgeführt, dass es auf Grund epidemiologischer
Daten aus verschiedenen asiatischen Ländern einen deutlichen
Hinweis darauf gibt, dass der regelmässige Konsum von Grünem
Tee das Auftreten bestimmter Tumorarten offensichtlich vermindert.
Grüner Tee wird dort beschrieben
1. als
ein Modulator des Carcinogen-Stoffwechsels,
2. als ein
Antioxidans, das die DNA vor oxidativen Schäden schützt,
und
3. als eine natürliche antiproliferative Substanz.
Aus
einer japanischen Studie mit 472 Personen im Brustkrebsstadium I bis
III wurden die vorklinischen Untersuchungen unterstützt. Es
zeigte sich, dass ein hoher Konsum von Grünem Tee (ca. 4-5
Tassen täglich) mit einer deutlich verbesserten Prognose für
die Stadien I und II verbunden war. Das relative Risiko für die
"recurrence rate" war nahezu halbiert. Gleichzeitig war die
Zahl axilliärer Metastasen für das entsprechende Stadium
reduziert. Schlussaussage: "Im Hinblick auf die cancerogenen und
antioxidativen Eigenschaften seiner Inhaltsstoffe ist der Konsum von
Grünem Tee im Sinne einer gesunderhaltenden Ernährung
empfehlenswert" (Anmerkung: es besteht eine gewisse Ähnlichkeit
im Verhalten von Brustkrebszellen und Prostatakrebszellen).
In
neueren Studien (2003) berichten Forscher der Universität
Wisconsin/USA, dass jetzt Beweise vorliegen, dass Tee-Polyphenole wie
etwa das EGCG (Epigallocatechin-3-gallat) (Anmerkung: als
wahrscheinlich stärkstes Antioxidans) das Potential haben, das
Risiko von Prostatakrebs beim Menschen zu reduzieren (Anmerkung:
bisher nur bei Mäusen). Insofern sei speziell Grüner Tee
geeignet "for the chemoprevention of prostate cancer". Auch
eine brandneue Studie vom Febr. 2004 der Zhejiang University in
Hangzhou/China schreibt, Grüntee ist ein "effective agent
to human prostate cancer (PCa)". Eine Studie der Universität
Wisconsin vom Juli 2003 schreibt, dass Grüner Tee die Apoptose
(den Zelltod), das Zellwachstum und die "cyclin cinase" von
Prostatkrebszellen beeinflusst. Auch habe man neuerdings einen
Einfluss auf die Gene festgestellt, die ihrerseits einen funktionalen
Einfluss auf das Wachstum der Krebszellen haben. Weiter wird
ausgeführt, dass die Menge von etwa 6 Tassen Grüntee/Tag
"signifikant" die Entwicklung von PCa hemmt. Die
Universität Perth, Australien berichtet in ihrer
Veröffentlichung vom Jan. 2004 über den "Schutzeffekt
von Grünem Tee gegenüber Prostatakrebs" aus einer
Fallstudie aus Südchina. Danach wird u. a. festgestellt,
dass die Menge an Grünem Tee wesentlich sei.
Als
Zubereitung ist nach einer anderen Quelle offenbar zu beachten:
Grüner Tee darf NIEMALS mit kochendem Wasser aufgegossen werden.
Man sollte das Wasser einmal kurz aufkochen (bei sehr hartem Wasser
zweimal etwas länger), dann in ca. zehn Minuten auf 70-80 °C.
abkühlen lassen. Pro Tasse verwendet man etwa einen Teelöffel
Tee, (z. B in einem länglichen Teebeutel, der in die Kanne
gestellt und dann wieder herausgenommen wird) und in der Wassermenge
zwei bis drei Minuten ziehen lässt. Man erhält einen sehr
anregenden Aufguss mit fein nuanciertem Aroma und mittlerer Färbung.
Asiaten trinken den Tee ungesüsst. Falls erforderlich, keinen
Industriezucker, sondern nur Kandiszucker verwenden.
Jürgen
M. wies am 2.3.2007 auf diesen Beitrag in Focus Online hin, der über
einen Synergie-Effekt von Grüntee plus Celebrex®
berichtet:
http://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/prostata/prostatakrebs_nid_45583.html
Und
Andreas S. schrieb am 17.11.2007:
An alle, die es interessiert:
Catechine im Grüntee gelangen besser durch den Verdauungstrakt
in den Körper, wenn dem Tee Ascorbinsäure [=
Vitamin C – Ed] oder Zitronensaft zugesetzt wird:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/285418.html
Harald_1933 machte am 18.1.2014 auf diesen
Artikel aufmerksam.
Auszug:
Die Wissenschaftler untersuchten in einer Studie, ob grüner Tee
die Wirkung von Betablockern verändert. Dazu tranken Probanden,
die wegen Bluthochdruck oder Herzkrankheiten täglich Betablocker
einnehmen mussten, regelmäßig vier Tassen grünen Tee
über den Tag verteilt. Gleichzeitig wurde in Blutproben der
Männer und Frauen kontrolliert, wie hoch der Wirkstoffspiegel
der Betablocker ist. Das lässt darauf schließen, wie gut
das Medikament wirkt. Es zeigte sich, dass die Wirkstoffkonzentration
zu niedrig war. Die Inhaltsstoffe des grünen Tees, die sonst
durchwegs nur positive Wirkungen haben, minderten die
Arzneimittelkonzentration. Die Betablocker wurden so gut wie
wirkungslos.
Grüner Tee verhindert Verarbeitung der Betablocker im Darm
Labortests zeigen dann, was die Ursache für dieses Phänomen
ist: Bestimmte Stoffe im grünen Tee blockieren den Übergang
des Arzneimittelwirkstoffs über die Darmschleimhaut in den
Körper. Die Experten empfehlen deshalb allen Liebhabern von
grünem Tee, die Betablocker einnehmen müssen, zwischen der
Tabletteneinnahme und dem Teetrinken mindestens vier Stunden
verstreichen zu lassen.